Hamburger Pokalmeister 1985

Das Herzschlag-Finale

Immer am  3. Juni eines Jahres jährt sich der Tag, an dem die damalige 2. Herrenmannschaft des WTB in einem dramatischen Finale  Hamburger Pokalmeister im Tischtennis geworden ist. Es war ein Finale, das noch heute Zuschauer und Spieler gleichermassen in seinen Bann zieht.

Um die 300  Mannschaften aus Hamburg und Umgebung waren angetreten, um diese begehrte Trophäe zu gewinnen. Gespielt wird dieser Vorgabe-Pokal im einfachen KO-System mit einer moderaten Punktvorgabe für die Mannschaft, die in einer niedrigeren Klasse spielt.

Wer aber Tischtennis kennt, weiß, dass diese Vorgabe lediglich bedeutet,  dass die in einer tieferen Klasse spielende Mannschaft etwas lockerer aufspielen kann, ansonsten muss jeder Punkt   erneut ausgespielt werden, denn man fängt vor jedem
Ballwechsel gewissermaßen wieder bei Null an.

Zu Beginn des Pokalwettbewerbs war die 2. Herren-Mannschaft des WTB angetreten mit den Spielern Reg Regenhardt, Jürgen Klahre, Hans-Georg Heins, Dieter With, Heinz Reichenbächer, Klaus Unruh, Harry Ziervogel und Erhard Reimann. Im Finale waren die zuerst genannten sechs Spieler eingesetzt.

Schon das Halbfinale gegen die 2. Herren vom TSV Wedel konnte der WTB relativ knapp mit 9:7 für sich entscheiden. Zu dem Halbfinale als Zuschauer angereist waren die Spieler der 1. Herren vom TSV Wedel, die ebenfalls die Runde der letzten Vier erreicht hatten.

Nachdem WTB 2 das Spiel gegen Wedel 2 für sich entschieden hatte, äusserten die Spieler von Wedel 1 mit einem eher spöttischen Unterton  ihr Unverständnis darüber, dass Wedel 2 dieses Spiel verloren hat. Sicher hatten sie dabei auch das nicht mehr ganz so taufrische Alter der Wandsbeker Recken im Auge.

Die Finalpaarung am 03.06.1985 in Neuenfelde hätte ein Drehbuch-Autor dann auch  nicht besser ansetzen können. Sie lautete: Wedel 1 gegen WTB 2.

Und tatsächlich war Wedel 1 zunächst auch deutlich stärker als Wedel 2. Obwohl die Spiele hart umkämpft waren, führte Wedel vor den letzten 4 Einzel und den beiden Abschlussdoppeln mit 7:3 Punkten.

Da es schon relativ spät war, machten die ebenfalls anwesenden Pressevertreter in der Annahme, dass Wedel das Spiel gewinnen würde, fast ausschliesslich Aufnahmen von den Spielern aus Wedel und verliessen danach die Halle in Neuenfelde. Die Anhänger von Wedel öffneten auch schon die ersten Sektflaschen. Die zahlreich mitangereisten Anhänger des WTB hatten ihren Sekt erst einmal zur Seite gestellt.

Dann geschah ein kleines Wunder. Regenhardt und Klahre gewannen ihre Einzel nach z.T. äußerst nervenaufreibenden Ballwechseln und auch Heins und With machten die Sache nicht weniger spannend. Allerdings musste Heins seinen Punkt abgeben, während With einen weiteren Punkt für seine Mannschaft beisteuern konnte, so dass es  vor den beiden  Abschlussdoppeln 8:6 für Wedel 1 stand. 

Jetzt musste der WTB beide Doppel für sich entscheiden und durfte höchstens noch einen Satz abgeben, um den Pokal doch noch zu gewinnen, denn bei Punkt- und Satzgleichheit hätte die vorgebende Mannschaft, also Wedel, gewonnen. 

Regenhardt und Klahre als Doppel Nr. 1 vom WTB waren sich relativ sicher, dass sie ihr Doppel gewinnen würden, hatten aber leichte Zweifel, ob Heins und With ihr Doppel ebenfalls gewinnen könnten. Entsprechend häufig schauten sie zur Platte nebenan. Wohl ein wenig zu häufig, denn sie verloren ihren ersten Satz, während Heins und With ihren 1. Satz nach Hause schaukeln konnten. 

Die Spannung war jetzt kaum noch zu überbieten, denn nur wenn der WTB alle nachfolgenden Sätze gewinnen würde, könnte er den Pott noch holen. Wahrlich nichts für schwache Nerven.

Und das fast schon Unmögliche geschah. Die beiden Abwehrstrategen Heins und With gewannen auch ihren 2. Satz, z.T. mit haushoher Ballon-Abwehr, mit der einer der Gegner wenig anfangen konnte, und auch Regenhardt und Klahre konnten ihre beiden nächsten Sätze einigermassen sicher gewinnen, wobei insbesondere bei den letzten Sätzen jeder Punktgewinn der eigenen Mannschaft von deren Anhängern frenetisch bejubelt wurde. Zuschauer mit weniger starken Nerven hatten sich schon längst zurückgezogen.

Am Ende gewann die 2. Herrenmannschaft des WTB die Hamburger Pokal-Meisterschaft mit 8:8 Punkten und einem um einen Satz besseren Satzverhältnis. Spannender  geht es nun wirklich nicht. Die Routine des Alters und die besseren Nerven hatten sich anscheinend durchgesetzt.

Als die Spieler der 2. Herren des WTB den Pokal dann kurz vor Mitternacht in ihren Händen hielten, machten auch die Anhänger des WTB ihre Sektflaschen auf. Damit war die Nacht aber noch lange nicht zu Ende, denn es dauerte sehr sehr lange, bis sich die aufs äußerste angespannten Nerven der Spieler und der mitgereisten Fans einigermaßen beruhigt hatten. Erst bei Jan im "Wandsbecker Bothen" wich die Anspannung endgültig ausgelassener Freude.

In Erinnerung an diesen spannenden und äusserst knappen, aber  grandiosen Sieg im Finale der Hamburger Tischtennis-Pokal-Meisterschaft der Mannschaften gedenken wir auch der Spieler, die nicht mehr unter uns sind: Erhard, Harry, Klaus und Jürgen.
(Dieter With)




Immer am  3. Juni eines Jahres jährt sich der Tag, an dem die damalige 2. Herrenmannschaft des WTB in einem dramatischen Finale  Hamburger Pokalmeister im Tischtennis geworden ist. Es war ein Finale, das noch heute Zuschauer und Spieler gleichermassen in seinen Bann zieht.

Um die 300  Mannschaften aus Hamburg und Umgebung waren angetreten, um diese begehrte Trophäe zu gewinnen. Gespielt wird dieser Vorgabe-Pokal im einfachen KO-System mit einer moderaten Punktvorgabe für die Mannschaft, die in einer niedrigeren Klasse spielt.

Wer aber Tischtennis kennt, weiß, dass diese Vorgabe lediglich bedeutet,  dass die in einer tieferen Klasse spielende Mannschaft etwas lockerer aufspielen kann, ansonsten muss jeder Punkt   erneut ausgespielt werden, denn man fängt vor jedem
Ballwechsel gewissermaßen wieder bei Null an.

Zu Beginn des Pokalwettbewerbs war die 2. Herren-Mannschaft des WTB angetreten mit den Spielern Reg Regenhardt, Jürgen Klahre, Hans-Georg Heins, Dieter With, Heinz Reichenbächer, Klaus Unruh, Harry Ziervogel und Erhard Reimann. Im Finale waren die zuerst genannten sechs Spieler eingesetzt.

Schon das Halbfinale gegen die 2. Herren vom TSV Wedel konnte der WTB relativ knapp mit 9:7 für sich entscheiden. Zu dem Halbfinale als Zuschauer angereist waren die Spieler der 1. Herren vom TSV Wedel, die ebenfalls die Runde der letzten Vier erreicht hatten.

Nachdem WTB 2 das Spiel gegen Wedel 2 für sich entschieden hatte, äusserten die Spieler von Wedel 1 mit einem eher spöttischen Unterton  ihr Unverständnis darüber, dass Wedel 2 dieses Spiel verloren hat. Sicher hatten sie dabei auch das nicht mehr ganz so taufrische Alter der Wandsbeker Recken im Auge.

Die Finalpaarung am 03.06.1985 in Neuenfelde hätte ein Drehbuch-Autor dann auch  nicht besser ansetzen können. Sie lautete: Wedel 1 gegen WTB 2.

Und tatsächlich war Wedel 1 zunächst auch deutlich stärker als Wedel 2. Obwohl die Spiele hart umkämpft waren, führte Wedel vor den letzten 4 Einzel und den beiden Abschlussdoppeln mit 7:3 Punkten.

Da es schon relativ spät war, machten die ebenfalls anwesenden Pressevertreter in der Annahme, dass Wedel das Spiel gewinnen würde, fast ausschliesslich Aufnahmen von den Spielern aus Wedel und verliessen danach die Halle in Neuenfelde. Die Anhänger von Wedel öffneten auch schon die ersten Sektflaschen. Die zahlreich mitangereisten Anhänger des WTB hatten ihren Sekt erst einmal zur Seite gestellt.

Dann geschah ein kleines Wunder. Regenhardt und Klahre gewannen ihre Einzel nach z.T. äußerst nervenaufreibenden Ballwechseln und auch Heins und With machten die Sache nicht weniger spannend. Allerdings musste Heins seinen Punkt abgeben, während With einen weiteren Punkt für seine Mannschaft beisteuern konnte, so dass es  vor den beiden  Abschlussdoppeln 8:6 für Wedel 1 stand. 

Jetzt musste der WTB beide Doppel für sich entscheiden und durfte höchstens noch einen Satz abgeben, um den Pokal doch noch zu gewinnen, denn bei Punkt- und Satzgleichheit hätte die vorgebende Mannschaft, also Wedel, gewonnen. 

Regenhardt und Klahre als Doppel Nr. 1 vom WTB waren sich relativ sicher, dass sie ihr Doppel gewinnen würden, hatten aber leichte Zweifel, ob Heins und With ihr Doppel ebenfalls gewinnen könnten. Entsprechend häufig schauten sie zur Platte nebenan. Wohl ein wenig zu häufig, denn sie verloren ihren ersten Satz, während Heins und With ihren 1. Satz nach Hause schaukeln konnten. 

Die Spannung war jetzt kaum noch zu überbieten, denn nur wenn der WTB alle nachfolgenden Sätze gewinnen würde, könnte er den Pott noch holen. Wahrlich nichts für schwache Nerven.

Und das fast schon Unmögliche geschah. Die beiden Abwehrstrategen Heins und With gewannen auch ihren 2. Satz, z.T. mit haushoher Ballon-Abwehr, mit der einer der Gegner wenig anfangen konnte, und auch Regenhardt und Klahre konnten ihre beiden nächsten Sätze einigermassen sicher gewinnen, wobei insbesondere bei den letzten Sätzen jeder Punktgewinn der eigenen Mannschaft von deren Anhängern frenetisch bejubelt wurde. Zuschauer mit weniger starken Nerven hatten sich schon längst zurückgezogen.

Am Ende gewann die 2. Herrenmannschaft des WTB die Hamburger Pokal-Meisterschaft mit 8:8 Punkten und einem um einen Satz besseren Satzverhältnis. Spannender  geht es nun wirklich nicht. Die Routine des Alters und die besseren Nerven hatten sich anscheinend durchgesetzt.

Als die Spieler der 2. Herren des WTB den Pokal dann kurz vor Mitternacht in ihren Händen hielten, machten auch die Anhänger des WTB ihre Sektflaschen auf. Damit war die Nacht aber noch lange nicht zu Ende, denn es dauerte sehr sehr lange, bis sich die aufs äußerste angespannten Nerven der Spieler und der mitgereisten Fans einigermaßen beruhigt hatten. Erst bei Jan im "Wandsbecker Bothen" wich die Anspannung endgültig ausgelassener Freude.

In Erinnerung an diesen spannenden und äusserst knappen, aber  grandiosen Sieg im Finale der Hamburger Tischtennis-Pokal-Meisterschaft der Mannschaften gedenken wir auch der Spieler, die nicht mehr unter uns sind: Erhard, Harry, Klaus und Jürgen.
(Dieter With)